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Wenn ein Seitensprung zur Affäre wird, dann...

*******_56 Mann
347 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ein Seitensprung zur Affäre wird, dann...
...ändern sich so viele Parameter.

Das würde ich hier mal gerne lebhaft diskutieren ...lesen und erfahren wie Ihr als Mann und Frau darüber denkt.
Zuerst geht es um Sehnsucht ...in der eigenen Beziehung nicht mehr erfüllt.
Wir sind nun einmal alle sexuelle Wesen ...sorry ...ich denke das ist ein Naturgesetz ...und da ist es auch egal was unsere Kirchen dazu sagen.

Aber ...mein Thema ist die Lust ...die Sehnsucht ...geheime sündige Träume ...die Abgründe des Träumens die oft sehr viel tiefer sind als alles schon erlebte.

Ein Seitensprung hat mich dazu geführt all meine unbefriedigten Sehnsüchte überhaupt erst so richtig wach werden zu lassen ...und ja ...so ist meine Affäre überhaupt erst entstanden.

Ich mag meine 30 Jahre Ehe, liebe meine Frau.
In all den Jahren haben wir unsere Routinen des Lebens gelernt und angenommen ...uns dabei wohl und sicher gefühlt...
...aber irgendwie ist da zwischen uns etwas verloren gegangen ...so als schleichender Prozess ...unbemerkt.

Das klingt jetzt vielleicht total bescheuert ...aber es trifft den Kern:
30 Jahre ...ich schlafe noch immer mit meiner Frau ...aber das ist nicht das was ich mit meiner Affäre erleben darf.
Da ist nichts über so viele Jahre geregelt ...es ist einfach immer nur neu, voller Neugier ...und irgendwie so irre hemmungslos frei und unvorbelegt.

Vor jedem Gedanken an einem Seitensprung habe ich mich wirklich bemüht all das was ich vermisste zu Hause noch einmal neu zu erfinden ...es ist mir nicht gelungen.

Das hat auch mit meinem Kopf zu tun ...Du denkst und bist nach all den Jahren da auch nicht mehr frei.

Jetzt habe ich das Glück das meine Partnerin meiner Affäre genauso wie ich gebunden ist ...wir haben uns schon drei Jahre ...es menschelt auch sehr ...aber wir wissen beide wohin wir gehören.

Wir lieben beide unsere gemeinsame Entdeckungsreise ...sei es Hotel, Outdoor oder Club.
Es werden Fantasien frei denen wir uns auch nähern ...lustvoll und voller Neugier.

Warum das so ist weiß ich nicht ...wenn es um animalisch angehauchte Gefühle wie Sex geht, dann bin ich zu Hause nicht wirklich zu Hause ...tiefste Erfüllung erfahre ich in den Armen meiner Affäre.

Ich weiß nicht wer hier Ähnliches erlebt ...diese auch quälende Ambivalenz ...wenn man beide liebt.

Affäre ist in meinen Augen und meinen Sinnen doch was ganz anderes als ein einmaliger Seitensprung.
So schön es auch sein kann eine Lady wie das leckerste Pralinchen auspacken und liebkosen zu dürfen ...dann beginnt auch das menscheln ...man redet, schaut sich in die Augen um das Intimste zu teilen was wir haben.

Eine Affäre die ans Herz geht ...was sagt Ihr dazu?
Zu der Ambivalenz die Dich fordert daheim zu bleiben oder einen Bruch des Lebens zu wagen.
Guten Morgen und fröhliche Weihnachten!
Vielen Dank für deinen Beitrag Normalo!

Du sprichst mir aus dem Herzen. Mir geht es genauso und ich kann da im Grunde nichts hinzuzufügen. Du bringst es genau auf den Punkt.

Auch ich habe eine erfüllende Affäre mit einer sehr lieben Frau, einer ebenso fühlenden und sexuell nicht erfüllten Seele. Ich bin dabei sehr glücklich, wobei mich doch schon mal das schlechte Gewissen plagt.

Mir tut sie sehr gut. Ich bin wieder gut gelaunt und in meiner Ehe läuft es dadurch auch viel besser.

Manchmal denke ich, wie es wohl wäre wenn ich diese Affäre offenlegen würde. Aber ich bin überzeugt davon, das für meine Partnerin eines welt zusammenbrechen würde. Dann wäre es vorbei. Aber ich liebe Sie und möchte mit ihr alt werden.

Viele verstehen das nicht.

Noch einen schönen 2.Weihnachtfeiertag
Frohe Weihnachten ...
Auch ich kann meinen beiden „Vorrednern“ nur beipflichten. Die Ehe ist die Basis. Der Ort an den ich immer zurückkehren kann. Der nach 17 gemeinsamen Jahren bestimmt ist von Routine und Ritualen und Sicherheit und Geborgenheit bietet.

Das befriedigt mich aber nicht (mehr). Ich bin neben Ehefrau und Mutter eben auch noch Frau.

Diese Seite lebe ich ebenfalls in einer Affäre aus. Diese ist geprägt von Sinnlichkeit und Leidenschaft. Viele erotische Facetten haben sich überhaupt erst hier herauskristallisiert, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe.
Er ist auch verheiratet und auch bei uns ist klar, dass wir beide nicht unsere Ehepartner verlassen werden.
Wir genießen unsere Zweisamkeiten und sind uns sehr nah. Manchmal schaffen wir es, gemeinsam ein paar Tage wegzufahren. Dann gehören wir nur uns und unserer Leidenschaft. Es ist dann wie eine andere Welt. Eine zweite Beziehung.

Ich mag auf beides nicht verzichten. Am Anfang hatte ich noch Gewissensbisse. Die sind mittlerweile weg. Ich nehme meinem Mann nichts. Im Gegenteil. Er bekommt eine ausgeglichene Frau. Und auch sexuell kommt er nicht zu kurz.

Allerdings merke ich manchmal, dass der Sex mit ihm eher langweilig und routiniert ist. Auf sexuelle Neuerungen hat er keine Lust. Dann fühle ich mich manchmal, trotzdem ich 8 Jahre jünger bin als er, meilenweit überlegen aufgrund meiner erotischen Erfahrungen.

Am Anfang der Affäre habe ich mich hin und wieder noch mit dem ein oder anderen Mann zusätzlich ausgetobt, weil ich Angst hatte, mich in meine Affäre zu verlieben. Ich dachte, wenn er austauschbar ist, passiert das nicht. Es ist Unsinn. Nach jedem ONS hatte ich ein schlechtes Gewissen. Komischerweise ihm gegenüber, nicht meinem Mann.

Ich weiß heute, dass ihn und mich etwas verbindet, was wunderschön ist. Liebe würde ich es nicht nennen, das ist zwischen meinem Mann und mir. Aber es ist trotz aller Leidenschaft, Sinnlichkeit und Erotik ein tiefes Vertrauen und eine tiefe Verbundenheit da. Sonst könnte ich all die sinnlichen Erfahrungen mit ihm auch nicht so genießen. Und das mache ich ... so lange es eben dauert. Ich hoffe und wünsche mir, noch sehr lange ...
Wow
Das hast du sehr gut zusammengefasst, Respekt!
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Ich habe momentan keine Affäre. Aber ic hatte eine... und ja ich stimme fast allem zu, was der TE so ausgefhrt hat. Die Situation ist bei mir ähnlich...
***en Mann
4.103 Beiträge
Ich muss Euch allen ein Kompliment machen.
Weil Ihr aus Liebe und Überzeugung bei Euern Partner/rin bleibt und nicht aus Gewohnheit.
Vielen Dank
Leider sehen das nicht alle so. Ich hatte da „früher“ auch ein Problem mit. Aber es ist wohl so, das man jemanden durchaus sehr lieben kann, selbst wenn er einem nicht „alle“ Grundbedürfnisse“ erfüllt.
***en Mann
4.103 Beiträge
Man kann nicht alles Erfüllen.
Das klappt nicht, weil jeder Mensch ist eine Persönlichkeit auch in der Ehe.
Aber wenn die Affäre einen hören Stellenwert als die eigene Beziehung hat,da kann ich keine Akzeptanz und Toleranz geben.
*sorry*.
Nur meine Ansicht.
*******_69 Frau
794 Beiträge
Die andere Seite.....
An alle Vorredner recht lieben Dank für diese Beiträge.
Möchte nun aber auch das Ganze mal von der anderen Seite zeigen ohne moralisch zu werden, denn das wäre als ein Teil einer Affäre, wohl sehr vermessen....lächel
Leider zeigt ihr mir alle, was ich ja eigentlich schon wusste, doch nie wahr haben will. Es ist das Schmerzliche für die Seite, die nicht gebunden ist und mit Leib und Seele an ihrer Affäre hängt. Die Seite, die jeden Tag aufs Neue hofft, dass aus der Affäre irgendwann doch mehr wird. Die hofft, eines Tages der Partner zu sein, zu dem man(n) nach Hause kommt. Die hofft, dass es auch zu der Geborgenheit kommt, die der jetzige Partner dem anderen gibt. Aber wenn ich das Alles hier so lese, dann sollte ich diese Hoffnungen wohl endgültig begraben.
Das schmerzt sehr, aber mir bleibt da wohl nur die Wahl zwischen erdulden oder beenden. Beides tut sehr weh. *snief*

Wünsch euch trotzdem allen noch einen schönen 2. Feiertag
Danke
Da hast du recht, von der Seite aus betrachtet. Der grundsätzliche Unterschied liegt meines Erachtens in der Gefühlslage. Die Affäre wird kompliziert wenn Gefühle ins Spiel kommen. Wenn einer der beiden dann mehr möchte. Ich denke, das ich dann die Affäire wohl beenden wollen würde, so schwer mir das dann auch fiele. Ebenso wenn ich Gefühle entwickeln würde. Es wäre unverantwortlich die Gefühle des Verliebten auszunutzen bzw. für sich „gewinnbringend“ zu nutzen.
Es tut mir sehr leid für dich und hoffe das du doch irgendwie glücklich wirst
Liebe Grüße
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Ich habe keine "Angst vor Gefühlen" - im Gegenteil, ohne eine Form von Gefühlen, die etwas mehr als Freundschaft sind, würde bei mir keine Affäre längeren Bestand haben. Dennoch bedeuten die Gefühle für die Affäre in meinem Fall nicht, dass sich die Gefühle für meinen Mann dadurch verändern oder verringern würden! Auch bedeuten sie nicht, dass ich mit der Affäre nun ein "Neues Leben" anstreben würde und mich von meinem Mann abwenden wollen würde! - Es ist einfach etwas ganz Eigenes. Ich denke/emfpinde da wohl eher so in Richtung Polyamorie, also : dass man durchaus für mehr 1 Person liebevolle Gefühle hegen kann.

Nur lebe ich das Konzept der Polyamorie auch wieder nicht so konsequent wie es von "denen" vorgesehen ist. Weil eben mein Mann damit nicht so klar kommt und ich meinen eigenen "Zwischenweg" gehe.
Ich kann Normalo gut nachfühlen und es fast 1:1 auf mich übertragen. Zuerst sucht man hier nur Sex, der befriedigt aber nicht mehr auf Dauer, weil man etwas "Festes" haben möchte mit dem man seine Wünsche und Sehnsüchte ausleben kann, eben einer Affäre. Hier wächst eine Vertrautheit, die natürlich über den Sex hinausgeht.

Ich habe eine Affäre, weiß aber wo ich hingehöre und sie auch. Meine Beziehung möchte ich dafür nicht aufgeben. In einer Affäre erlebt man meist nur die guten Seiten bzw. hat nur schöne Erlebnisse. Irgendeine Kröte muss man bei jeder Beziehung schlucken. Ich lass es so wie es ist und genieße was ich habe. Das kann moralisch verwerflich sein, aber ich kann gut damit leben.
*******_69 Frau
794 Beiträge
Leider....
...liest man hier immer nur die Seite des gebundenen Partners , der sich sehr wohl fühlt mit seiner Situation. Hatte mir gewünscht, auch die andere Seite mehr zu hören, um mal zu lesen, wie sie oder er damit umgehen.
Schade.....da bin ich wohl doch falsch hier, aber ein wenig habt ihr mir alle die Augen hier geöffnet, dafür DANKE
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Gedanken zu dem was @***el schreibt...

Das ist wahrlich eine miese Situation, wenn man als Single ganz und gar an der Affäre hängt.... und dabei weitergehende Hoffnungen hegt! Ja, ich denke, in den allermeisten Fällen sind diese Hoffnungen vergebens. Zumindest wenn es ganz erklärtermaßen eine AFFÄRE ist und bleiben soll (zumindest von dem 1 Teil). In dem Fall würde ich, wenn ich mich ein wenig in deine Lage hineinversetze, tatsächlich raten, sehr genau auf mich selbst zu achten, auf meine "Schmerzgrenzen", und mein Leben nicht auf dieses dauernde Warten auf die wenigen gemeinsamen Stunden ausrichten. Man macht sich dabei selber klein, irgendwie abhängig und versäumt so viel Leben!
Klar - es gibt auch die Fälle, wo sich in der Affäre eine starke beiderseitige Liebe entwickelt, und wenn die "Ursprung-Ehe" marode ist, kann es schon passieren, dass der Partner sich trennt und fest für die ehemals Affäre entscheidet. Bei einer Freundin hab ich diesen Fall erlebt - beide Ehen gingen auseinander und die ehemalige Affäre ist nun mittlerweile seit rund 15 Jahren ein Paar.

Schlimm finde ich es, wenn der Mann (meist ist es wohl so die Konstellation, kann aber auch umgekehrt sein) sowas in Aussicht stellt, aber nicht wirklich meint oder immer immer wieder vor sich herschiebt, weil angeblich noch nicht der richtige Zeitpunkt für die Trennung wäre...
Oder eben wenn die betroffene Frau immer wieder solchen Tagträumereien nachgeht, obwohl sie mit Vernunft betrachtet, genau weiß, dass diese Hoffnung illusorisch ist und nie erfüllt werden wird.

Ich habe eine - andere - Freundin (heute 67 J alt), die schon seit elend vielen Jahren (über 10 J) nicht richtig von ihrer ehemaligen Affäre loskommt. Die Affäre war, während beide verheiratet waren ca 15 J gelaufen, dann wollten sie sich beide trennen. Sie tat es - er zog den Schwanz einundzwanzig blieb bei seiner Familie! - ... Wie viele Tränen sie schon vergossen hat! ... und doch wurde sie wieder "rückfällig", immer wieder mal alle paar Monate, taucht er auf, für paar Stündchen....
Sie ist unglücklich und fühlt sich allein - aber sich von ihm zu lösen und für einen anderen zu öffnen, hat sie nie geschafft. Bisher.
Wie oft sie schon gesagt hat "jetzt trenne ich mich aber endgültig!" *ungeduldig*
Ich glaube nicht mehr daran. Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet mit Augen öffnen, Hinweisen auf Alternativen etc.

Sie ist da einfach beratungs- und therapieresistent.
Nun, es ist ihre Entscheidung. *nixweiss*

Aber den Weg solltest du besser nicht einschlagen, @***el
*******_69 Frau
794 Beiträge
Maracuja
Hab ganz lieben Dank, dass du auf mich eingegangen bist. dafür nen dicken *kuss2*
Leider glaube ich, dass ich schon in dem Stadium deiner zweiten Freundin bin....werde nie mehr richtig frei sein können und mich an jeden Strohhalm klammern.....so ist das Leben
*******_56 Mann
347 Beiträge
Themenersteller 
Das Leidenschaft manchmal auch Leiden schafft…
...beschreiben @***el in eigener Sache, wie auch @*****uja am Beispiel einer Freundin recht anschaulich und gut.

Zuerst einmal bin ich recht froh darüber das hier zumindest bis jetzt noch niemand ist der glaubt das es jetzt wichtig wäre den moralischen Zeigefinger zu erheben.
Danke …und im Übrigen, der gehört auch nicht hierher …ist jetzt hier nicht das Thema.
Sollte sich dennoch jemand dazu berufen fühlen möchte ich empfehlen ein eigenes Thema zu eröffnen.

Affäre …ich möchte sie nicht missen …mich vielmehr bei meinem Schicksal dafür tausendfach dafür bedanken das ich sie haben durfte und noch immer haben, leben und lieben darf.

Allerdings waren da auch für mich emotional sehr schwierige Zeiten da …aber auch diese möchte ich nicht wirklich missen.

@*******_69 …ich kann das was Du schreibst so sehr nachvollziehen, fühle mich so sehr erinnert an meine emotionalen Achterbahnfahrten des Lebens.
Jetzt bin ich schon über 30 Jahre verheiratet, glücklich verheiratet …meine Frau ist auch mein bester Freund.
Die soziale Stellung ist bezogen, das Eigenheim bezahlt …Freundeskreis steht …bin weder arm noch reich …Patientenverfügung, Testament sind geschrieben …eigentlich also keinerlei Grund zur Unzufriedenheit.
Aber dennoch …Stück für Stück und Tag für Tag ein wenig mehr wurde mir bewußt und bewußter das mir etwas fehlt.
Das Leben hatte mich eingenordet …aber ich spürte das mir etwas fehlte, mehr und mehr fehlte …es wurde spürbar, tat in der Seele weh.
Dann bin ich los …um ganz vorsichtig über meinen Tellerrand zu schauen.
Und siehe da …da war eine Frau, die schaute auch.
Wie soll ich es beschreiben? …ich fühlte mich gut, fühlte mich hingezogen, fühlte mich fast endlich mal wieder wie in alten Teenagerzeiten …spürte diese Hummeln im Bauch die tanzen wollten.
Allein der Flirt war alle Mühen wert.
Ich hörte plötzlich wieder Worte die schon lange nicht mehr hörte …“Du hast eine sehr schöne Stimme.“ …“Du hast so schöne blaue Augen.“ …und noch so vieles mehr.
Oh Gott, ich war so sehr nervös …wir wollten es beide.
Und ja …dann sind wir das erste Mal im Bettchen gelandet und ich durfte auf ganz wunderbare Art erfahren was mir schon so lange fehlte.
Verknallt hatten wir uns beide schon vorher …und dann auch rettungslos ineinander verliebt.
Wir waren beide verheiratet, sie sogar noch länger als ich.
Wir stürzten uns beide in unsere Affäre …leidenschaftlich, wild …und ja, voller Liebe.
Da blieb es auch gar nicht aus das wir beide mehr wollen würden. Natürlich sprachen wir darüber und schmiedeten Zukunftspläne.
Dann hat sie mich ein Jahr später mit ihrem Auszug zu Hause überrascht …sie wollte nicht mehr dort leben.

Jetzt muss ich aufpassen das ich ehrlich und nicht in meinem Sinne geschönt weiter erzähle.
Könnte jetzt schreiben das ich dann auch ausgezogen bin, wir es miteinander probiert hätten und es nicht gepasst hätte.
Das wäre aber nur die knappe halbe Wahrheit.

Es stimmt, ich bin dann von zu Hause ausgezogen …habe zu Hause eine längere Auszeit eingefordert und mich dann ein Jahr lang mal hier, mal da möbliert eingemietet.
Heute weiß ich …ich wollte zu Hause mein Hintertürchen offen halten.

Nun erlebte ich den Alltag mit meiner Affäre …und ich muss sagen auch dieser hätte gut und sicher durchs Leben tragen können.
Und nun müsste ich eingestehen das es dann eine ganze Zeit lang so war das ich mir bei beiden ein Hintertürchen offen lassen wollte.
Wusste eine ganze Zeit lang ganz einfach nicht was oder auch wen ich wirklich wollte.
Habe innerlich gelitten …entscheidungsunfähig und voller Ambivalenz.

Letztendlich habe ich mir dann einen Therapeuten gesucht, damit dieser mir bitte helfen möge mein Durcheinander zu sortieren.
3 Jahre hat unsere Affäre insgesamt gedauert …dann habe ich das Hintertürchen at home genommen
Das dritte Jahr war dann das schwierigste Jahr.
Ich wohnte wieder zu Hause, besuchte sie auch oft.
Sie forderte immer wieder ein und ich beschwichtigte …ich war nicht mehr nur ehrlich.
Ich blieb immer seltener länger oder gar über Nacht.
Liebe Angel48_69 …wenn da Parallelen erkennbar sind dann sollte eine klärende Aussprache sinnstiftendes Ziel sein.
Ich habe länger gebraucht …dieses dann aber von mir aus gesucht …und das war gut so.

Und heute …heute lebe und liebe ich meine jetzige Affäre …jetzt auch schon seit drei Jahren.
Ich liebe es immer wieder mal auf unsere kleine Sehnsuchtsinsel der Lüste zu flüchten auf der wir uns austoben können.
Liebe diese Momente in denen wir beide nur noch per Gefühl und nicht mehr mit dem Kopf denken und fühlen wollen.
Wir mögen uns mehr als das wir uns nur mögen …sind uns einig das wir uns sofort heiraten wollten wenn wir nicht schon verheiratet wären.
Es passt einfach alles und ich darf neugierig und experimentierfreudig sein …und Gleiches strömt mir entgegen.
Wir tun es draußen in Mutter Natur, haben unser Stammhotel und besuchen auch schon einmal einen Swingerclub ohne zu swingen.
Wir genügen uns …aber auch zuschauen und zuschauen lassen …dieser Kick wäre mir ohne Affäre gar nicht erst möglich.

Ich bin heute froh das meine Ehe nach über 30 Jahren trotz Krise weiterhin in sicheren Bahnen verläuft.
Auch wenn es widersprüchlich klingen mag …ich liebe meine Frau und wollte keine andere haben.
Aber auf meine kleinen Inselbesuche will ich auch nicht mehr verzichten …wissend wo ich auf dem Festland hingehöre.
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Vielen Dank dir für deinen offenen Bericht!
🙏🏼
Ich kann das schon gut nachvollziehen, ich kenne auch Ambivalenzen!

Mich würden noch einige ergänzende Fragen deine Ehefrau betreffend interessieren:

Hat deine Ehefrau von Anfang an, oder im Laufe der Zeit, gewusst dass da eine andere Frau im Spiel ist?
Hat sie dich so ohne weiteres wieder zu Hause aufgenommen nach dieser langen Pause?
Wie war in dieser Zwischenzeit dein Kontakt mit deiner Ehefrau – auch regelmäßig, oder kaum vorhanden?
Wie habt ihr die Krise überwunden, wie hat deine Frau dir wieder vertrauen können?
Hat sie auch in Erwägung gezogen, von sich aus die Trennung zu vollziehen, nachdem du dich offenbar lange nicht entscheiden konntest?

Waren bei euch auch Kinder im Spiel, oder habt ihr keine?
*******_56 Mann
347 Beiträge
Themenersteller 
@maracuja
Mein bisheriges Leben zeigt das ich von Haus aus ein recht verantwortungsbewusster Mensch bin.
Wären da also Kinder die ihre Eltern brauchen ...dann hätte ich mir vermutlich auch geholt was ich so sehr vermisste.
An eine Trennung hätte ich dann wohl nie gedacht ...denn wer A sagt muss auch B sagen ...und Kinder sind nicht nur Freude, sondern auch Auftrag.
So wäre ich ganz sicher anders mit dem Thema umgegangen.
Das durfte ich aus kinderloser Sicht meiner Meinung nach anders sehen.
Man gehört sich ja nicht ...ist dem anderen immer nur geliehen ...so das man sich auch immer ein Stück weit um den anderen bemühen darf und sollte ...ohne jedes Muss.

Und wenn man sich dann im Alter einmal die Frage stellen möchte was man vom Leben noch erwarten möchte ...dann darf ein jeder Mensch dies tun.

Und ja ...meiner Frau ist es nicht verborgen geblieben das da jemand war.
Einmal weil ich es von mir aus angesprochen habe ...mag nicht immer nur lügend durch mein Leben laufen.
Und andererseits ...weil ich Glaube das Frauen ganz besondere Antennen haben ...sie hätte es irgendwann wohl auch ohne jedes Wort von mir auch so gemerkt.

Ich hatte das große Glück das meine Frau stets zu mir gehalten hat, nie auf Trennung gedrängt hat.

Und meine einjährige Auszeit haben wir auch zu nutzen versucht.
Vorher haben wir auch viel gestritten ...daran haben wir zuerst gearbeitet ...ausreden lassen, wirklich zuhören und all die kleinen Dinge die emotional geladen gar nicht mehr so einfach sind.

Wir haben uns professionelle Hilfe geholt ...Therapie & Co ...haben beide etwas Zeit gebraucht und aber auch genutzt wieder mehr darauf zu schauen was verbindet und nicht auf das was klemmt.

Wir sind heute beide froh über 30 gemeinsame Jahre nicht verloren zu haben ...vielmehr noch ...heute erst sehen wir den wahren Wert unserer Gemeinschaft.
Wir haben ...und das ist keinesfalls selbstverständlich ...beide niemals damit aufgehört uns zu lieben.

Und dennoch habe ich hin und wieder mein Auswärtsspiel.
Das Thema sexuelle Bedürfnisse ist vielleicht ein ganz anderes und neues Thema ...denn auch da ändern oder entwickeln sich im Laufe der Jahre nicht alle Menschen gleich.
( z.B. Wechseljahre, Krankheiten und dergleichen )

Heute weiß ich auch das ich meiner lieben Frau eine Menge zugemutet und abverlangt habe ...bin heute sehr dankbar das sie die Kraft generieren konnte auch weiterhin zu mir zu stehen.

Und natürlich habe ich sie zutiefst verletzt, ihr das Vertrauen zu mir genommen.
Aber auch da haben wir gemeinsam schon wieder viele Hürden genommen ...auch Dank professioneller Hilfe.
So wie ich auch weiß und Willens bin hier meine Bringschulden anzuerkennen und auch auszugleichen.

@*****uja ...kein leichtes mal eben so händelbares Thema.
Eines weiß ich ...eine Affäre voller zugelassener Gefühle ...die ließe ich heute nicht mehr zu.
...und dennoch war, bin und bleibe ich voller Überzeugung und gerne ein männliches sexuelles Wesen.
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Erneutes *danke* für deine ausführliche Antwort.
Es freut mich zu lesen, dass ihr diesen guten Weg gegangen seid, euch professionelle Hilfe zu holen - und dass diese auch für euch gefruchtet hat.
Viele scheuen ja davor zurück, oder geraten an jemanden, wo sie sich nciht gut aufgehoben fühlen. Oder aber gehen viel zu spät hin, wenn so viel kaputt ist, dass auch ein Therapeut nicht mehr alle"Scherben kitten helfen" kann.

Verstehe ich das so richtig, dass du trotzdem jetzt hier "heimlich" unterwegs bist und das mit deinem eigenen Gewissen so für dich ausmachst? Oder habt ihr euch vielleicht sogar auf so etwas geeinigt, dass sie dir gewisse Freiräume gibt (es deutet sich so an, dass sie nicht mehr viel Sex mag)?
*******_56 Mann
347 Beiträge
Themenersteller 
@maracuja
Lass mich bitte versuchen an einem zerbrochenen Tellerchen zu erkären.

Selbst wenn es einem Therapeuten gelingen sollte alle Scherben wieder zu kitten ...wird trotzdem nicht alles wieder so sein wie vorher.
Wenn ein schönes Tellerchen in tausend Stücke zerbricht ...dann kannst Du kitten so gut Du kannst ...dieses Tellerchen wird nie wieder das Tellerchen von vorher sein.

Wunden wurden geschlagen ...auch wenn sie wieder vollends heilen ...vergessen werden sie nie mehr so ganz.
Grob betrachtet wird auch das zerbrochene Tellerchen nie mehr das sein was es einst war.
Vielleicht kann es in Zukunft nur noch ein zusammengeklebter Haufen aller aufgesammelten Scherben sein.

Oder aber es kann vielleicht zart umsorgt und liebevoll geklebt ein ganz neues und wunderschön anzusehendes ganz neues Tellerchen entstehen.
Du betrachtest es neu und anders ...da wo geklebt ist es jetzt besonders stark und schön.
Und endlich steht es jetzt nicht mehr nur irgendwo im Schrank des Lebens ...nein ...sondern jetzt mitten auf dem Wohnzimmertisch ...und es macht immer wieder Freude ihn jetzt zwar verändert, aber immer wieder neu zu betrachten.

Will damit sagen ...wir haben unseren Weg gefunden ...lieben dieses Tellerchen.
*******_69 Frau
794 Beiträge
@Normalo_24
Wow.......was für eine wunderbare Assoziation......Hat nicht jeder irgendwo so ein "Tellerchen" stehen?
Nicht nur auf Beziehungen bezogen.....Ich habe einige solche Tellerchen.....und jedes erzählt irgendwie eine kleine Geschichte meines Lebens.
Ich denke sogar, wir brauchen gerade diese "Tellerchen"....sie sind doch genau auch die Teile unseres Lebens, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind.
Jeder sollte diese viel öfter mal in die Hand nehmen und sich bewusst werden, wie gerade dieses Tellerchen ihn geprägt und vllt auch verändert hat.
Danke Normalo_24 für diesen Tollen Beitrag *knuddel*
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Da hast du dir solch eine Mühe mit dem Teller Vergleich gegeben... ich verstehe dein Metapher durchaus als Bild:
Jedoch sehe ich darin nicht die Antwort auf meine obige Frage bzgl heimlich oder konsensuell unterwegs.
Doch vielleicht willst du sie nicht direkter hier beantworten - das ist dein Recht.
Respekt und Anerkennung
Guten Morgen Normalo und Angel!

Sehr gut definiert und ausgedrückt!! Vielen Dank dafür *anbet*
******n_H Mann
119 Beiträge
Warum?
Sehr schöne Beiträge habe ich hier gelesen und das bezieht sich auf alle Beiträge hier!
Dafür ein herzliches 'Danke schön!' *top* *knuddel*

In nahezu jedem Beitrag habe ich auch mich wiedergefunden.

Aber WARUM -und daher meine Überschrift- reden wir eigentlich immer von einer 'Affäre'?

Meine Situation:
Ich verheiratet, Sie verheiratet, unsere Partner wissen nichts von uns (ahnen es aber wohl) und wir wollen Beide unsere Ehe-Beziehungen nicht aufgeben, weil unsere Partner nach jeweils über 30 Jahren Ehe Menschen sind, die uns fest an's Herz gewachsen und sehr wichtig sind.

Wir haben uns damals nahezu Hals über Kopf ineinander verliebt und eine jetzt schon langjährige 'Affäre' nahm so ihren Lauf.

Ich akzeptiere ohne 'Wenn und Aber', dass meine 'Geliebte' Ihren Mann nicht verlassen will und auch ich will und werde meine Frau nie im Stich lassen.

Ich würde aber gerne einmal mit allen Vieren zusammen kommen und klar stellen , dass meine 'Geliebte' und ich gerne etwas mehr Zeit miteinander verbringen wollen, ohne dass sich dadurch an den Ehe-Beziehungen nachhaltig etwas ändern würde. Oder dies auch in getrennten Gesprächen klären. Leider will Sie aber solche Gespräche nicht, weil Sie glaubt, dass Ihr Mann keinerlei Verständnis dafür aufbringen würde.

So empfinde auch ich eine störende und mitunter quälende und mich sehr traurig stimmende Ambivalenz, denn ich möchte eigentlich eine Regelung finden, mit der Alle gut leben können und in der wir auch als 'Geliebte' und 'Geliebter' eine respektierte Stellung haben. Aber leider passt dies nicht in eine Moral, die -nicht zuletzt von den Kirchen geprägt- Menschen ausschließlich und für immer aneinander binden will und jedwede Abweichung davon als Betrug oder Affäre bezeichnet und mit dem Makel des schuldhaften Vergehens (=Sünde) belegt.

Und da ist wieder die Frage nach dem 'Warum' an all' jene, die eine solche Moral hoch halten und uns dazu bringen, von einer 'Affäre' zu reden, wenn wir unser (Menschen)Recht auf Liebe und Erotik einfach nur leben wollen:

Warum soll Liebe eine Sünde sein, wenn sie sich mehreren Menschen schenkt?
Warum darf ein Mensch nicht zwei Menschen lieben (eine Mutter oder ein Vater dürfen doch auch zwei oder mehrere Kinder lieben)?
Warum ist nicht der Besitzanspruch an einen Menschen eher eine 'Affäre', indem es nämlich einem Partner verwehrt wird, seinen Gefühlen ehrlich zu folgen, ohne Moral-Fesseln zu leben und seine Liebe (ja und auch Sex und Erotik, die nun einmal essentielle Bestandteile von Liebe sind) mehreren Menschen zu schenken?

Viele Beiträge haben hier gezeigt, dass Menschen, die in einer 'Affäre' sind, eben nicht zwangsläufig langjährige Partnerschaften einfach über den Haufen werfen, sondern sich sehr wohl der Verantwortung für diese Menschen bewusst sind. Unter solchen Bedingungen hat für mich eine 'Affäre' keinerlei anrüchige Anmutung. *love4*
Es war nicht immer einfach ...
... vor allem am Anfang. Denn auch ich habe zu Beginn ganz große Probleme gehabt, eine Affäre zu leben.

Wie Du es treffend beschreibst, Jürgen, sind wir natürlich gesellschaftlich, moralisch und vielleicht auch christlich-religiös erzogen und geprägt. Das hat mir schon sehr zu schaffen gemacht.

Als ich vor über zwei Jahren in meine erste Affäre gestolpert bin, hat mich das komplett aus der Bahn geworfen. Es war nicht geplant und hatte es auch für mich nie in meinem Lebgenskonzept vorgesehen. Bis ich nach über 25 Jahren meinem allerersten Freund wiederbegegnet bin. Ich war damals 16 er 22 und ich wusste immer, wenn wir uns noch mal sehen, könnte es gefährlich werden. Wir fanden uns auf FB wieder und er war verheiratet, hatte 3 Kinder, lebte in Ausgburg und ich in Aachen. Bis dato alles gut und kein Risiko. Nur Freude auf beiden Seiten sich wiedergefunden zu haben. Ein halbes Jahr später schrieb er, ich bin getrennt, lebe alleine und brauch jemanden, der meine Steuererklärung macht. Kannst Du das übernehmen. Ich konnte und damit nahm das Schicksal seinen Lauf. Wir trafen uns zwangsläufig und es war, als wären 25 Jahre einfach nicht dazwischen vergangen. Es war vertraut und fühlte sich gar nicht schlecht an. Natürlich wusste ich, dass ich meinen Mann betrog, aber es war einfach. Insgeheim habe ich es mir schöngeredet. Immerhin kannte ich meinen Exfreund ja länger als ihn. Er war zuerst in meinem Leben. Heute ist mir klar, dass es Blödsinn war. Aber in so einer Ausnahmesituation hat es funktioniert. Wir redeten davon, zusammenzuziehen. Die verlorene Zeit aufzuholen und den Rest des Lebens zusammen zu verbringen. Dafür hätte ich meinen Mann verlassen müssen. Das wollte ich aber nicht. Mir reichten die gelegentlichen Fluchten alle 4-6 Wochen mit ihm für ein Wochenende. Dann erzählte er mir, er habe fast gleichzeitig mit mir auch eine Freundin kennengelernt und das würde wohl langsam was ernsteres. Für mich war das ok. Er geriet in große Gewissenskonflikte. Ich gab ihn frei, als ich merkte, dass er das nicht so konnte, wie ich. Aber er suchte immer wieder den Kontakt zu mir. Wir haben oft Nächte durchtelefoniert. Ich kam teilweise mit nur 3 Stunden Schlaf aus. Ich begleitete ihn auf Dienstreisen und irgendwann auf einer Reise bemerkte ich, dass er Alkoholiker war. Ich sprach ihn darauf an. er leugnete nicht. Seine Exfrau, zu der ich einen guten Kontakt hatte, erzählte mir, dass er seit 8 Jahren an der Flasche hing und schon mehrfach mit über 2 Promille im Krankenhaus eingeliefert werden musste. Um sich und die Kinder zu schützen, hatte sie sich getrennt. Ich sagte ihm meine volle Unterstützung für einen Entzug zu, stellte aber klar, dass ich unter den Umständen keine Affäre mit ihm führen könne. Er wollte das in einem persönlichen Gespräch mit mir klären. Wir wollten ein Wochenende in einem Wellneshotel an der Mosel verbringen und reden. Am Bahnhof wollten wir uns treffen. Dort fand ich ihn dann vor: sturzbesoffen auf dem Bahnsteig liegend. Ich habe ihn schweren Herzens in ein Taxi verfrachtet und ins Hotel gebracht. Dort ins Bett gelegt und ihn seinen Rausch ausschlafen lassen. Dann habe ich ihm einen langen Brief geschrieben, an der Rezeption die Rechnung beglichen und bin wieder nach Hause gefahren. Er hat dann im Suff seiner Freundin alles gebeichtet und ihr unseren kompletten Chatverlauf gezeigt. Außerdem meine Eltern angerufen (die er ja noch von früher her kannte) und nach mir gefragt. So kam die Affäre zumindest bei meinen Eltern ans Licht. Seine Freundin begann dánn mich am Telefon zu beschimpfen. Es führte dazu, dass ich beide blockieren musste. Er kam wieder Ruhe in mein Leben.

Aber in meine Ehe konnte ich so nicht mehr zurück. Ich habe gehadert. Ehe beenden. Mit meinem Sohn ausziehen und alleine leben? Ihm alles beichten ... das habe ich dann getan. Meinem Mann erzählt, was mir fehlt und warum ich unglücklich bin. Es hat genau zwei Tage angehalten, dass mein Mann sich geändert hat. Danach war es zu anstrengend und er verfiel wieder in den alten Trott.

Dann habe ich beschlossen, ihm fehlt nichts, mir einen ganze Menge. Trotzdem werde ich meine Ehe nicht beenden. Es hatte ja auch so funktioniert. Also habe ich mich hier angemeldet und relativ schnell meine jetzige Affäre gefunden. Wie bereits erwähnt, habe ich mich zu Anfang der Beziehung zu ihm auch nebenbei noch ausgetobt. Einfach aus der Angst heraus, mich verlieben zu können. Die Sturm und Drang-Zeit ist aber vorbei und mein Leben wieder in ruhigeren Gewässern. Allerdings auch dank einer 7-wöchigen Auszeit in einer Rehaklinik. Einfach um mit mir wieder ins Reine zu kommen. Denn zwischenzeitlich hatte ich erfahren, dass mein Exfreund im Suff gestürtzt war und nach einer Hirnblutung im Koma lag. Er ist jetzt ein Pflegefall. Kann nicht mehr sprechen und richtig laufen. Ist halbseitig gelähmt und lebt mit 49 Jahren in einem Altenheim.
Das war verdammt viel. Und ich habe eine Auszeit gebraucht. In der Klinik hatte ich eine tolle Therapeuten. die hat mit mir immer wieder meine 4 Wege, die ich gehen konnte durchgesprochen: meinen Mann verlassen, bei ihm bleiben und die Affäre beenden, bei ihm bleiben und die Affäre weiterleben, ihn um eine offene Beziehung bitten. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für den 3. Weg entschieden. Wenn ich ihn durch Unwissenheit schütze, ist das der Weg, der allen den geringsten Schmerz zufügt. Und meine Therapeutin hat mich darin bestärkt, abseits von moralischen, gesellschaftlichen oder christlichen Vorstellungen danach zu entscheiden, was MIR wichtig ist, ohne dabei andere zu verletzen.
So lebe ich jetzt. Natürlich immer mal wieder ambivalent. Auch jetzt bin ich nicht immer abgebrüht genug. Natürlich sind auf beiden Seiten Gefühle im Spiel und mal fällt es leicht und mal fällt es nicht so leicht. Aber alles in allem geht es uns gut damit. Meine Affäre sagt immer, er mag das Wort nicht. Er bezeichnet es als Freundschaft und mich als Freundin. Und genau so ist es auch.
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